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Neues Buch über Otto Nagel:
"Otto Nagel (1894-1967). Maler
– Publizist – Kulturpolitiker", so lautet der Titel einer von den Freunden "Schloss Biesdorf e.V." im Auftrag des Initiativkreises "Otto Nagel 125" (zu dem auch die "Wedding-Bücher" gehören) herausgegebenen neuen Buchveröffentlichung. Darin enthalten sind u.a. eine biographische Darstellung von Leben und Werk des Künstlers, der fast fünf Jahrzehnte im Wedding lebte; des Weiteren Beiträge über Otto Nagels Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in der SBZ und DDR, insbesondere sein künstlerisches, publizistisches und (kultur-)politisches Engagement u.a.m. Das detaillierte Inhaltsverzeichnis gibt es hier als PDF-Dokument.  Eine Buchbesprechung ist im Blog "Geschichten aus Berlin" erschienen: https://geschichten-aus.berlin/otto-nagel-maler-publizist-kulturpolitiker/
Das Buch umfasst 120 Seiten, enthält viele Abbildungen und kostet 8,- Euro. Es kann bei info@wedding-buecher.de bestellt werden (zzgl. 3,- Euro Versandkostenpauschale).




Otto Nagel
 

Die weiße Taube oder Das nasse Dreieck
(Roman)

Mit einem Vorwort von Walli Nagel und einem Nachwort von Brunhilde Wehinger,
Berlin 2017, 226 Seiten, Band 1 der Reihe "Wedding-Bücher" (diese Ausgabe ist vergriffen)

Es ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise in den ausgehenden 1920er Jahren. In Deutschland gibt es ca. zwei Millionen „ausgesteuerte“ Arbeitslose – Menschen, die keinerlei staatliche Unterstützung erhalten. Mit der Weltwirtschaftskrise verschärft sich ihre Situation dramatisch, da auch prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Erwerbsmöglichkeiten zusehends wegfallen.

Otto Nagel schildert in seinem Roman diese ausweglose Situation am Beispiel der Hauptfigur Wilhelm Thiele und von dessen Freunden und Bekannten. Dreh- und Angelpunkt der spannend erzählten Einzelschicksale ist die im Berliner Stadtteil Wedding gelegene Kneipe „Das nasse Dreieck“. Frequentiert wird das Lokal vor allem von Arbeitslosen, Alkoholikern und Obdachlosen. Ihren Kampf ums nackte Überleben, den Abstieg in immer extremere Lebenssituationen beschreibt Otto Nagel mit großer Beobachtungsgabe und drastischer Detailtreue, ohne dabei zu moralisieren oder zu verurteilen.

Der Maler Otto Nagel (1894-1967), gebürtiger Weddinger, lebte bis 1943 in diesem Berliner Stadtteil. Er war befreundet mit Käthe Kollwitz und Heinrich Zille. Bekannt wurde er durch seine gesellschaftskritischen Darstellungen von Berlinerinnen und Berlinern sowie seine eindrucksvollen Berliner Ansichten (darunter viele Wedding-Motive). Nach 1933 verhängten die Nazis gegen ihn ein Malverbot im Atelier; seine Frau Walli Nagel und er wurden in vielfacher Weise drangsaliert. Als politisch engagierter Künstler und Kommunist war er 1937 für kurze Zeit im KZ Sachsenhausen inhaftiert.

„Die weiße Taube oder Das nasse Dreieck“ ist Otto Nagels einziger Roman. Veröffentlicht wurde der Roman erstmals 1978, fast fünfzig Jahre nach der Manuskripterstellung und elf Jahre nach Nagels Tod. Über die abenteuerliche Geschichte des Romanmanuskripts berichtet Walli Nagel in ihrem Vorwort. Von 1956 bis 1962 war Otto Nagel Präsident der Akademie der Künste der DDR. Sein Roman wurde 1983 vom DDR-Fernsehen unter dem Titel „Es geht einer vor die Hunde“ verfilmt.

Otto Nagels Roman ist ein Klassiker der Berlin-Literatur.

"Mit dem genauen Blick des Zeichners und Malers und mit viel Liebe zu seinen Figuren, aber ohne jede Verklärung oder Sentimentalität schildert Nagel jenen Mikrokosmos in einer aus den Fugen geratenen Welt. ... Insofern steht der Roman durchaus in einer Reihe mit Werken von Fallada oder Döblin." (Ulrike Steglich in der Stadtteilzeitung "ecke müllerstraße", Nr. 7/2017)

(Foto:
Otto Nagel; Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-19000-2954/CC-BY-SA 3.0 / Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany)

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